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Bd. 4 (2022): Gesellschaft und Familie bei Etruskern und Italikern. Akten des 18. Treffens der Arbeitsgemeinschaft Etrusker & Italiker (Wien, Institut für Alte Geschichte und Altertumskunde, Papyrologie und Epigraphik, 6.–7. März 2020)
					Ansehen Bd. 4 (2022): Gesellschaft und Familie  bei Etruskern und Italikern. Akten des 18. Treffens der Arbeitsgemeinschaft Etrusker & Italiker (Wien, Institut für Alte Geschichte und Altertumskunde, Papyrologie und Epigraphik, 6.–7. März 2020)

Gesellschaft und Familie bei Etruskern und Italikern.
Akten des 18. Treffens der Arbeitsgemeinschaft Etrusker & Italiker
(Wien, Institut für Alte Geschichte und Altertumskunde, Papyrologie und Epigraphik, 6.–7. März 2020)

herausgegeben von

Petra Amann, Raffaella Da Vela, Robinson Peter Krämer

Dieser Band enthält die Beiträge des 18. Treffens der Arbeitsgemeinschaft ‚Etrusker & Italiker‘ des Deutschen Archäologenverbands (DarV), das am 6. und 7. März 2020 am Institut für Alte Geschichte und Altertumskunde, Papyrologie und Epigraphik der Universität Wien stattgefunden hat. Die Arbeitsgemeinschaft versteht sich als Gruppe von Wissenschaftler*innen der deutschsprachigen Länder, die sich in regelmäßigen Workshops und Tagungen austauschen, miteinander diskutieren und aktuelle Projekte vorstellen (https://www.darv.de/arbeitsgemeinschaften/etrusker-und-italiker/). Unter den mittlerweile mehr als 100 Mitgliedern ist die gesamte akademische Bandbreite von Studierenden bis zu Professor*innen mit den unterschiedlichsten Erfahrungen, Perspektiven und Forschungen vertreten.

Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums war es ein besonders glücklicher Umstand, das Treffen der Arbeitsgemeinschaft am Gründungsort Wien durchführen zu können. Erst im Nachhinein wurde schließlich deutlich, dass diese Jubiläumstagung zu Beginn der Pandemie für zwei Jahre das letzte Treffen der Arbeitsgemeinschaft in Präsenz sein würde.

Das Thema lautete ‚Gesellschaft und Familie bei Etruskern und Italikern‘, der Fokus lag dabei auf den familiären Strukturen und ihrer engen Verflechtung mit der sie umgebenden Gesellschaft im gesamten italischen Raum des 1. Jahrtausends v. Chr., und zwar in den unterschiedlichsten Kontexten (etwa im Grabbereich, im religiösen Feld oder in Wohn- und Siedlungskontexten). Sozialstrukturen und -dynamiken sind generell immer noch ein stark unterrepräsentiertes Themenfeld der etruskisch-italischen Forschung. Es ist deshalb umso erfreulicher, dass soziale Fragestellungen im ‚vorrömischen‘ Italien in letzter Zeit deutlich mehr Aufmerksamkeit erlangen und verstärkt diskutiert werden.

Der vorliegende Band wird mit einem Beitrag von Petra Amann eröffnet, der als ‚Einführung‘ die bisherige Geschichte zur Erforschung der etruskischen Gesellschaft kritisch vorstellt, aber auch Desiderate und neue Entwicklungen aufzeigt.

Die folgenden elf Aufsätze decken das gesamte erste vorchristliche Jahrtausend ab und behandeln den Raum von der Po-Ebene bis nach Sizilien (siehe Abb.). Sie sind hier in vier thematische Blöcke gegliedert.

Der erste Themenkomplex lautet ‚Nekropolen und Sozialstrukturen im eisenzeitlichen Italien (ca. 1000-500 v. Chr.)‘. Hier werden die Lage von Gräbern, Grabbeigaben und Bestattungsriten für den Versuch der Rekonstruktion von Familienstrukturen, (engeren und weiteren) Verwandtschafts­verhältnissen und Gesellschaftsgruppen verwendet. Claudio Negrini untersucht in seinem Beitrag das Phänomen der Doppel- und Mehrfachbestattungen in der Po-Ebene des 9.–7. Jhs. v. Chr. Olaf Dörrer analysiert die Nekropolen des 8.–7. Jhs. v. Chr. in Pontecagnano im Hinblick auf potentielle Verwandtschaftsgruppen. Schließlich diskutiert Giacomo Bardelli anhand reicher Bestattungen im Numana des 7.–5. Jhs. v. Chr. mögliche religiöse und sozio-politische Rollen elitärer Frauen in der picenischen Gesellschaft.

Im zweiten Block geht es um ‚Soziale Beziehungen und Geschlechterverhältnisse in Etrurien‘, die anhand von Grabinschriften und bildlichen Darstellungen untersucht werden. Gertraud Breyer vergleicht etruskische und lateinische Inschriften und Namenformulare, um den Stellenwert der Frau in der etruskischen Gesellschaft zu rekonstruieren. Im nächsten Beitrag stellt Marie-Laurence Haack Paardarstellungen auf Deckeln von Urnen und Sarkophagen zusammen und diskutiert deren Bedeutung für das etruskische Konzept der Ehe(paare). Zuletzt analysiert Patrick Zeidler eine Vielzahl an bildlichen Darstellungen, um Abhängigkeitsverhältnisse und soziale Ungleichheiten sowie deren Repräsentation in Etrurien besser erfassen zu können.

Die dritte Sektion widmet sich ‚Repräsentationsstrategien etruskischer Familien im Hellenismus‘, die mithilfe von Grabkontexten, Darstellungen auf Sarkophagen und funerären Inschriften rekonstruiert werden. Laura Nazim interpretiert in ihrem Beitrag Motive auf Steinsarkophagen, die bisher als Jenseitsreisen aufgefasst wurden, als eheliche und familiäre Szenen. Im Folgenden analysiert Robinson Peter Krämer Grabinschriften aus Tarquinia und dem ager Tarquiniensis auf ihre soziale Aussagekraft hin und sieht diese als Ausdruck von gezielten kommemorativen Strategien. Paul Pasieka diskutiert schließlich hellenistische Wiederbelegungen älterer prominenter Familiengräber in Cortona, Chiusi und Vetulonia und sieht darin Resilienzstrategien und Identitätskonstruktionen in Krisenzeiten.


Im letzten thematischen Abschnitt geht es um ‚Hausgemeinschaften, Siedlungsstrukturen und Landschaften‘. Hierbei wurden anhand von landschaftlichen und makroregionalen Analysen Familien- und Sozialstrukturen in Süditalien und auf Sizilien untersucht. Raffaella Da Vela rekonstruiert anhand von Daten aus Gräbern, Sakralorten und Haushaltskontexten die Rolle und den Aufbau der Familie im eisenzeitlichen Hirpinien und deutet diese als soziale Ressource. Schließlich analysiert Maria Carmen D’Onza Ritualplätze des 9.–6. Jhs. v. Chr. im Rahmen indigener Siedlungen auf Sizilien als Orte sozialer Prozesse und Kommunikationsstrategien.

Geographische Verteilung der Beiträge in diesem Band (Raffaella Da Vela mit QGIS 3.24, <http://www.qgis.org>; Geodaten: EPSG:4326; SRTM Data: A. Jarvis, H. I. Reuter, A. Nelson, E. Guevara, 2008, Hole-filled seamless SRTM data V4, International Centre for Tropical Agriculture (CIAT), available on <http://srtm.csi.cgiar.org>)

Für sehr hilfreiche und tatkräftige Unterstützung während des Treffens in Wien danken wir Univ.-Prof. Luciana Aigner-Foresti sowie David Hack. Ebenfalls zu Dank verpflichtet sind wir Franziska Beutler, die als Verantwortliche für die Reihe ‚Wiener Beiträge zur Alten Geschichte online‘ (WBAGon) unsere Tagungsakten gerne angenommen hat und mit Rat und Tat zur Seite stand.

Wien ‒ Tübingen ‒ Rostock, im September 2022

 Die Herausgeber*innen Petra Amann – Raffaella Da Vela – Robinson Peter Krämer

 

Veröffentlicht: 2022-12-21

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Nachschlagewerke und Enzyklopädien werden bei Mehrbändigkeit wie Zeitschriften, sonst wie Monographien zitiert. Die Sigel der Werke werden nach der Liste im Neuen Pauly angegeben (Beispiel 6). 

Antike Autoren, Inschriften, Papyri

Die Abkürzungen der griechischen und lateinischen Autoren und ihrer Werke orientieren sich an dem Abkürzungsverzeichnis des Neuen Pauly.

Abkürzungen epigraphischer Editionen befolgen F. Bérard e.a., Guide de l’Épigraphiste. Bibliographie choisie des épigraphies antiques et médiévales, Paris 42010 (siehe auch http://www.antiquite.ens.fr/IMG/file/pdf_guide_epi/abreviations_guide.pdf)

Die Zitate der papyrologischen Editionen, Reihen, Kongreßberichte etc. folgen den Abkürzungen der Checklist of Editions of Greek, Latin, Demotic and Coptic Papyri, Ostraca and Tablets: http://papyri.info/docs/checklist

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Auf in einer vorigen Anmerkung genannte Arbeiten soll mit Autorenname, einem Kurztitel und Verweis auf die entsprechende Anmerkung verwiesen werden, nach diesem Verweis in Klammern folgt kein Komma (Beispiel 3).

Abkürzungsverzeichnisse für Literaturangaben können verwendet werden. Es wird aber gebeten, Titel, die weniger als dreimal zitiert werden nicht abzukürzen, sondern sie direkt in der ersten relevanten Fußnote komplett zu zitieren und später mit einem Verweis auf die entsprechende Anmerkung, wie oben dargestellt, anzugeben (Beispiel 3).

Die Abkürzungen ff. und a.O. sind bitte zu vermeiden! 

Zitierbeispiele: 

  1. E. G. Turner, The Typology of the Early Greek Codex, Philadelphia 1977, 55.
  2. J. Gascou, Les codices documentaires égyptiens, in: A. Blanchard (Hrsg.), Les débuts du codex (Bibliologia 9), Turnhout 1989, 71–101.
  3. Turner, Typology (o. Anm. 3) 34.
  4. P. von Moos, Consolatio. Studien zur mittelalterlichen Trostliteratur über den Tod und zum Problem der christlichen Trauer I–IV (Münstersche Mittelalter-Schriften 3), München 1971–1972.
  5. G. Alföldy, Taurisci und Norici, Historia 15 (1966) 224–241.
  6. Th. Lenschau, Hannibal, RE 7, 2 (1912) 2323–2351.